Kunsthaus Kessel

Vergoldungen

Kölner Dom<br>vergoldet Handvergoldete Steine<br>gelbgold und weißgold

Aufbau eines Modellrahmens

Das Vergolden eines Rahmens ist ein sehr altes Handwerk und der Berufsgruppe der Vergolder vorbehalten. Ihre Arbeitstechniken haben sich in letzten Jahrhunderten so gut wie nicht geändert.

Um einen handgefertigten Rahmen für die Vergoldung vorzubereiten, wird der Rohrahmen mit einer Mischung aus Leim- und Kreide bis zu acht Mal grundiert. Nach etlichen weiteren Arbeitsschritten bringt man auf den Rahmen ein Trägermaterial aus fetthaltiger Tonerde und Hautleim auf. Diese als Poliment bezeichnete Masse muss zunächst trocknen und sich verdichten, bevor sie mit einem Gemisch aus Spiritus und Wasser bestrichen werden kann. Auf das so „genetzte“ Poliment lässt sich das hauchdünne Blattgold auftragen. Für diesen Arbeitsschritt verwenden Vergolder einen extrem flachen und feinen Pinsel aus Fehhaar – den „Anschießer“. Luftblasen unter dem Gold werden vorsichtig herausgeblasen.

Nach einem mehrstündigen Trocknungsprozess lässt sich der vergoldete Rahmen je nach Geschmack und Rahmenprofil weiterbearbeiten. Um das Gold in seiner ganzen Schönheit glänzen zu lassen, wird es mit einem Achatstein poliert. Eine Mattvergoldung erzielt man ohne Polierung. Will man die Polimentfarbe zum Vorschein kommen lassen, wird die Goldauflage mit Bimsmehl durchrieben. Um eine Antikfassung zu erzielen, imitiert man altersbedingte Verunreinigungen und Beschädigungen. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Der letzte Arbeitsschritt ist eine schützende Lackierung.